Durch meine erste Reise 2022 nach Uganda hat sich mein Weltbild völlig verändert. Völliger Kulturschock! Ich hab mich so geschämt und schlecht gefühlt, wie andere Menschen auf der Welt leben müssen und damit klar kommen sollen. Kein Trinkwasser, kein Strom, keine Hygiene, keine ärztliche Versorgung ohne Geld, kein freier Zugang zu Schule ohne Geld.
Wir haben alles hier, wir ersticken im Konsum, uns mangelt es an nichts Materiellem. Überfluss, wo man hinsieht. Alles ist selbstverständlich. Wir stehen aus unserem gemütlichen Bett auf, machen das Licht und die Heizung an, Duschen genüsslich, Machen den vollen Kühlschrank auf. Alles normal…
So ein Luxus und keiner bemerkt ihn noch. Keine Dankbarkeit und Wertschätzung zu spüren… Kein Lachen in den Gesichtern …
In Uganda völliger Kontrast – hier lebt man im hier und jetzt und mit der Natur, mit der Schöpfung, man vertraut, dass Gott einen versorgt. Ja hier ist man noch demütig vor der Schöpfung und weiß, dass nichts vom Himmel fällt. Hier ist man lebensfroh und dankbar. So herzlich wie die Menschen sind, obwohl sie materiell so arm sind, hat mein Weltbild völlig verändert. Die Menschen sind im Herzen so viel reicher als wir Europäer, wo es nur um das Streben nach Erfolg und Macht geht. Und hier hab ich erlebt, dass Mehr offensichtlich nicht glücklich macht. Weniger ist mehr. Und da stellt man sich die Frage, ist es mehr Fluch in einem so reichen Land zu leben oder ein Segen?
Fluch deshalb, weil wir uns alles leisten können, wir brauchen einander nicht mehr, wir sind unabhängig, warum dann noch über den Sinn des Lebens nachdenken? Von wem kommt das alles, was wir haben? Wo geht unsere Reise hin …? Wir sind hier auf dieser Welt nur auf Durchreise und wir können nichts mitnehmen. Im Gegenteil: all das, was wir besitzen, macht uns unfrei und bindet uns. Besitz verpflichtet. Und wir beschäftigen uns nur noch mit dem Erhalt unseres Wohlstandes… Noch mehr arbeiten und noch weniger im Sein leben. Was ist wirklich wichtig, um ein erfülltes und glückliches Leben zu führen? Was ist am Schluss des Tages das Wichtigste? Dass wir reich sind, erfolgreich – oder vielmehr an andere Menschen auf dieser Welt gedacht haben, denen es nicht so gut geht wie uns?
Ich habe die erfüllende Erfahrung gemacht, dass die christliche Nächstenliebe das Wichtigste ist im Leben. Wir sind so gesegnet mit dem, was wir haben, wieso nicht abgeben und von der Dankbarkeit profitieren? Dieser materielle Ausgleich ist das Mindeste, was wir tun können. Vielmehr möchten die Menschen gesehen werden, so wie Jesus uns sieht. Als geliebte Kinder Gottes. In Uganda kann man von den Ärmsten dieser Welt so viel lernen, wie sie ihren Glauben leben, wie sie respektvoll miteinander umgehen und mit wieviel Liebe sie uns Weißen entgegenbringen, obwohl wir es eigentlich nicht verdient hätten, wenn man weiß, wie ungerecht das alles ist auf dieser Welt! Niemand müsste auf dieser Welt hungern, niemand müsste von medizinischer Versorgung abgeschnitten sein usw.
Mich hat das so tief beschämt, wo ich herkomme und es niemanden interessiert, wie es den Menschen auf der anderen Seite der Welt geht. Deshalb möchte ich einen anderen Weg gehen und das, was wir haben, den Menschen geben, die es nötiger brauchen als wir. Man könnte jetzt sagen, das ist ja ein Tropfen auf den heißen Stein… ja, weiß ich, aber der Einzelne macht schon den Unterschied. Wenn Einzelne profitieren, gibt das für die anderen wieder Hoffnung. Wir alle kommen mal in die Lage, wo wir auf Hilfe angewiesen sind. Solange wir in der Lage sind, zu geben, ist das schon ein Segen.
Jeder der hier diese Zeilen gelesen hat, ist herzlich in Uganda eingeladen. Ich werde jedem einen Einblick verschaffen, wie Menschen glücklicher sind, obwohl sie nichts haben, außer Ihren Glauben. Ist das nicht unser aller Streben? Streben nach einem glücklichen und zufriedenen Leben?
Vielleicht noch paar Eckdaten zu Uganda: